Honig im Kopf- zu Besuch beim Bioland-Imker Florian Hammel
Honig im Kopf- zu Besuch beim Bioland-Imker Florian Hammel
Letzte Woche durften wir mit einer kleinen Laiseacker-Delegation Bioland-Imker Florian Hammel in seiner Goldwerk-Werkstatt in Kleinglattbach besuchen. Seine Werkstatt und somit die Zentrale seiner Honigmanufaktur hat er in einem Teil der ehemaligen Biopioniergärtnerei Willmann liebevoll eingerichtet. Gleich an der Eingangstür begrüßen uns ein paar gehörnte Mauerbienen, denen er ein kleines Zuhause in Form eines Bienenhotels eingerichtet hat.
Solche Mauerbienen sind übrigens ein idealer Bestäuber und können, wenn sie nicht freiwillig in das Hotel einziehen auch käuflich erworben werden. An seinen in der Gärtnerei aufgestellten Bienenkästen (insgesamt hat Florian z.Z. mehr als 70 Bienenvölker im Umkreis von ca. 100km aufgestellt), zeigt er uns den Aufbau eines Bienenvolkes und lässt uns mal mit dem Hörstab (nicht der Blumenkohlgeformte) das Summen und Brummen im Inneren hören.
Was macht aber den Biolandhonig aus, scharfe Grenzen wo ein Bioland-Acker liegt und wo das konventionelle kennen die fleißigen Bienen nicht! Imker wie Florian achten deshalb genau auf den Aufstellungsort und fast noch mehr an den Zeitraum – dazu gibt es klare Absprachen, auch mit konventionellen Landwirten. Das Material für den Rapshonig sammeln die Bienen z.B. größtenteils von konventionellen Landwirtschaftsflächen, weil es einfach keinen ausreichenden Bio-Rapsanbau gibt. Dazu müssen Zeitpunkte, wo der Raps gespritzt wird, genau abgestimmt werden – und das klappt auch, weil es eine win-win-Situation ist. Die Erträge vom Raps erhöhen sich um ca. 30% durch die aktive Bestäubung und wir bekommen den leckeren Frühjahrshonig ins Glas. Aber was ist daran jetzt Bio(land)? Ein entscheidender Faktor sind die Waben! Im Bio „Anbau“ müssen Bienen ihre eigenen Waben bauen, bzw. die Mittelwände müssen aus reinem Biowachs bestehen und die Bienenstöcke dürfen ausschließlich aus Naturmaterialien bestehen. Überzeugungstäter wie Florian achten natürlich darauf, wo genau die Bienen aufgestellt werden und berechnen dabei die Reichweite der Bienen mit ein. Es muss in der Flugumlaufbahn immer genügend hochwertige Nahrung zu finden sein!
Zum Schluss kommen wir wieder in der Werkstatt an, dort zeigt uns Florian, dass er als hauptberuflicher Geologe honiggrenzendübergreifend an einem Pollenherbarium also einem Pollarium zusammen mit Kindern arbeitet, dort werden z.B. Größe und Form der unterschiedlichen Pollen aufgezeichnet. Um die Sinne nach der letzten Pilzwoche wieder gerade zu biegen, dürfen wir uns noch durch 7 Honigsorten durchtesten (hier bei uns im Shop), es ist unglaublich was der Nektar der unterschiedlichen Blüten (von Raps über Edelkastanie bis hin zur Tanne) im Geschmack ausmacht und quasi einen Gang durch Blütenjahr zeichnet. Wir freuen uns, dass wir neben unserem Ur-Imker Herrn Schilling mit Florian Hammel einen weiteren regionalen, glaubhaften und natürlich tollen Imker in unserem Lieferanten-Team haben. Wer die Gärtnerei und somit auch die Imkerei Besuchen möchte, kann das am Tag der offenen Tür am 6.5.2023 von 10-17 Uhr sehr gerne tun.
Ihr Willi