Bio – Ist denn wirklich alles gut?
Letztes Wochenende lief am Sonntag auf dem ZDF eine Dokumentation von planet e. mit dem Titel „Alles Bio, alles gut?“ – über die fatalen Folgen des Öko-Booms!
-> Hier geht es zum Film in der ZDF-Mediathek
In der Dokumentation geht es um die Diskrepanz zwischen der wachsenden Nachfrage nach Bio-Lebensmittel und dem gleichzeitigen Wunsch dieses eigentlich wichtige Öko-Qualitätssiegel mit Nachhaltigkeitssternchen so günstig wie möglich zu vermarkten – sowohl auf Seiten der Verkäufer (z.B. Discounter) und der Endverbraucher.
Der Film ist erschütternd real – Bananen mit Bio-Zertifikat mit gefälschten Proben; unzumutbare Arbeitsverhältnisse in den spanischen Anbaugebieten; Bio-Hühner in Deutschland, die totkrank trotzdem noch ihre 330 Eier/Jahr Legeleistung erbringen – Tierwohl Ade!…Bio-Betriebe, die sich ihre Zertifizierungstelle danach aussuchen, wo sie am leichtesten das beliebte Bio-Siegel bekommen.
Mir wird schlecht, wenn ich mir das ansehe im Wissen, dass dies alles belegbare Fakten sind die uns, die wir seit über 30 Jahren als Pionier in der Bio- Branche versuchen (zwar wirtschaftlich, muss sein!) nachhaltig für Mensch, Tier und unsere Natur zu arbeiten.
Wir legen großen Wert auf unseren eigenen, vielfältigen Anbau, hegen und pflegen seit vielen Jahren gute, faire Direktbeziehungen zu regionalen Erzeugern ohne Preisdruck! Die Hühner, von denen Sie die Eier bei uns bekommen haben wir dieses Jahr selber besucht (gesund, alle Federn dran), die Bananen kommen zu fair gehandelt aus der Dominikanischen Republik an deren Plantage keine konventionellen Feldern angrenzen und regelmäßige Kontrollen der GFRs (Gesellschaft für Ressourcenschutz, die Ergebnisse der Proben liegen uns jede Woche vor). Von der Fa. Weiling (einem unser Großhändler) kam direkt nach der Ausstrahlung eine detaillierte Information mit klarer Transparenz zu in allen im Film aufgezeigten Fallbeispielen.
Wir finden es sehr gut, dass dieser Film ausgestrahlt worden ist, „wie billig kann Bio sein?“ – Das ist für mich ein Problem, das gesellschaftlich und einkommensstrukturiert ist. Nicht jeder kann oder möchte sich eine 100%ige faire & korrekte Bio-Lebensweise leisten. Außer man setzt auf „Billig-Bio“-Produkte, da kostet die Bio-Milch dann halt 85 Cent anstatt € 1,50 – das gute Gewissen kann man sich auch für fast die Hälfte kaufen?! Mit dieser Aussage möchte ich niemanden vor den Kopf stoßen, es gibt auch bei uns viele Familien, die froh sind überhaupt ein Dach über dem Kopf und regelmäßiges Essen zu haben.
Dann stellt sich mir am Ende natürlich die Frage, ob „Billig-Bio“ besser ist als konventionelle Lebensmittel – außer natürlich für die Lebensmittelindustrie & den Handel?
Zu dem Thema gefakte Bio-Zertifizierungen: Wir haben am kommenden Montag unsere jährliche Kontrolle durch die ABCert. Die Kontrolleure sind akribisch und stöbern überall rum, wir kamen aber noch nie auf die Idee die Kontrollstelle zu wechseln (was geht) nur um es uns einfacher zu machen.
Ihr Kartoffelstecher
Niels vom Laiseacker
Hier noch Erzeugerinformationen, die uns von der Fa. Weiling zur Verfügung gestellt worden sind. Im oben stehenden Text, nehme ich direkten Bezug zu dem Bananenanbauer.