der Niels
Niels und der Laiseacker…
Über sich selber zu schreiben und damit zufrieden zu sein…ein Ding der Unmöglichkeit! Da hilft nur kein zweites Mal lesen und weg damit :-).
1985 sind meine Eltern und ich nach Nussdorf gezogen. Es muss 1988 gewesen sein, als ich den ersten bewussten Berührungspunkt mit dem Laiseacker hatte, als meine Eltern sich mehr oder weniger abfällig darüber unterhalten haben, wie etwas „bio“ sein kann, dass an der Straße wächst oder verkauft wird. Das waren die Kinderschuhe vom Laiseacker, als noch auf dem Mühlacker an der Ortsausfahrt Eberdingen intensiv angebaut wurde.
Doch jetzt in kürzeren Schritten, 1995 befreundete ich mich mit dem Bruder eines Klassenkameraden, der bis vor kurzem noch in der Gärtnerei beim Laiseacker gearbeitet hatte, um sich anschließend mit einer Pflanzenfärberei selbstständig zu machen, nach ein paar Castortransporten lernte ich eine junge Frau kennen, in die ich mich blindlings verliebte. Wie sich raus stellte, hat die Mutter zusammen mit meinem pflanzengegerbten Freund ebenfalls in der Gärtnerei gearbeitet – die Liebe hielt nicht lange, das lag aber nicht am Laiseacker.
Mit dem Jahr 2001 waren bei meinen Eltern auch die letzten Vorurteile gegen „bio“ verflogen und sie kauften regelmäßig Dienstag und Freitag im Hofladen ein, wo ich mir als „armer“ Student auch manchmal einen Joghurt aussuchen durfte – selbst das damalige Meerschwein kam in den Genuss von Biosalat und Karotten und aß (wirklich) nichts mehr anderes! Nach abgeschlossener Ausbildung zum Bürokaufmann, wo mir schon am ersten Tag klar war, dass ich da wegmusste, einem überaus lehrreichen Zivildienstjahr in Markgröningen (Danke Marc! Marc und die Kartoffelbande aus dem BHM Markgröningen sind seit Jahren Bestandteil unserer Teams und gelebter Inklusion) einem abgebrochenen Sozpäd-Studium (wir gehen über den Jordan und essen eine Jordanwelle…puh) landete ich beim Studium zum Druck- und Medieningenieur mit Ziel die elterliche Druckerei irgendwann übernehmen zu wollen. Mit dem Diplom in der Hand machte die Druckerei pünkltich 2006 zu. Plan- und Orientierungslos (ich mache ein Kunstkaffee auf…) irrte ich durch Raum und Zeit (bzw. das Jahr 2006), bis meine Mutter die Faxen dicke hatte und Gudi fragte, ob sie einen Job für mich hat. Ab da war ich dann zuerst im Minijob Fahrer (noch mit Papierstraßenatlas), dann als ich mir kurz überlegte doch was in meinem studierten Job zu machen, reagierte Gudi wie immer intuitiv (ohne das ich meine Gedanken ausgesprochen hatte) und machte mich zum Mitarbeiter im Ladenteam, dann relativ kurze Zeit später mit zuständig für die EDV und die grafischen Arbeiten Rund um den Laiseacker. Die Zeit verflog, ich Gudi und Patrick freundeten uns an und ich und der Laiseacker verflochten immer mehr (eigentlich bin ich eine Möhre).
Inzwischen haben ich und meine (Traum) Frau, die ebenfalls glücklich beim Laiseacker gelandet ist, noch glücklicher zwei Kinder (6 und 8 Jahre alt), die den Laiseacker gleichfalls ihr Zuhause nennen. Ob ich mit Lena und Tabea wie im Augenblick z.B. darüber spreche, was wir im Zuge der neuen GmbH noch alles beachten müssen oder für sie den Käse seziere spielt überhaupt keine Rolle! Mein Wunsch, ist Ihnen am Ende des Tages Ihre Biokiste zu ermöglichen und dabei weiterhin in einem familiären, fairen und auch etwas freakigem Umfeld arbeiten zu dürfen.
Ich möchte mich nochmal herzlich bei Gudi und Patrick bedanken, die mir von Anfang an sehr sehr viel Vertrauen geschenkt haben und entscheidend zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beigetragen haben. Das gilt aber auch den Kindern, Lena, Tabea und Wanja, die mir gleichfalls überwältigend viel Respekt und Freundschaft entgegenbringen – Danke!
So, was haben wir da gleich…200g Grienkenschmied dreimal und Allgäuer Bergkäse 300g zweimal – -los geht´s.